Diabetes in der Schwangerschaft

Was ist Schwangerschaftsdiabetes?

Durch Veränderungen im Stoffwechsel der Mutter während der Schwangerschaft können Blutzuckerwerte vorübergehend ansteigen. Von einem Schwangerschaftsdiabetes wird gesprochen, wenn der Zuckerspiegel im Blut mehrere Male bestimmte Grenzwerte erreicht oder diese übersteigt. Ungefähr 5 bis 13 von 100 Frauen entwickeln einen Schwangerschaftsdiabetes.

Im Regelfall sinkt der Blutzuckerspiegel nach der Geburt wieder ab und normalisiert sich. Ein Schwangerschaftsdiabetes bedeutet daher nicht, dass eine dauerhafte Erkrankung an der Stoffwechselkrankheit Diabetes mellitus die Folge ist.

Risikofaktoren für erhöhte Blutzuckerwerte sind:

  • Übergewicht (Body Mass Index – BMI über 25) oder
  • Fettleibigkeit (Adipositas, BMI über 30) der werdenden Mutter,
  • ein vorangegangener Schwangerschaftsdiabetes.

Zudem gilt eine Diabetes-Erkrankung von nahen Verwandten als ein Risikofaktor für erhöhte Blutzuckerwerte bei Schwangeren.

Zu den möglichen Folgen eines Schwangerschaftsdiabetes gehört, dass Neugeborene im Durchschnitt etwas größer und schwerer bei der Geburt sind (über 4.000 g). Dadurch steigt das Risiko für Geburtsverletzungen bei Mutter und Kind (z.B. Verletzungen im Genitalbereich der Mutter, Hängenbleiben der Schulter des Kindes im Becken der Mutter). Auch können Geburtsverzögerungen auftreten, die mit einem erhöhten Risiko für Komplikationen während der Geburt (z.B. verminderte Sauerstoffversorgung des Kindes) und für einen Kaiserschnitt einhergehen.

Wie wird Schwangerschaftsdiabetes festgestellt?

Frauen zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche (6. bis 7. Monat) können einen Test auf Schwangerschaftsdiabetes in Anspruch nehmen. Der Test ist eine Standarduntersuchung und wird von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Ziel der Untersuchung ist es, herauszufinden, wie der Körper auf eine hohe Zuckerzufuhr reagiert.

Wie funktioniert der Zuckertest?

Beim sogenannten Zuckertest (Glukosetoleranztest) wird in einem ersten Schritt in 200 ml Wasser gelöster Zucker (50 g Traubenzucker) getrunken und nach einer Stunde der Zuckergehalt im Blut überprüft (Zuckervortest). Übersteigt der Blutzucker den Normalwert von 7,5 Millimol pro Liter (mmol/L, 135 mg/dL), wird einige Tage später ein weiterer, etwas aufwändigerer Test angesetzt. Hierbei wird zunächst der Blutzuckergehalt auf nüchternen Magen bestimmt. Das bedeutet, dass acht Stunden vor der Blutabnahme nichts mehr gegessen und außer Wasser nichts mehr getrunken werden darf. Anschließend werden 75 g gelöster Zucker in 200 bis 300 ml Wasser getrunken und nach einer Stunde sowie erneut nach zwei Stunden Blut abgenommen und jeweils der Blutzucker bestimmt. Ein Schwangerschaftsdiabetes liegt vor, wenn ein oder mehrere Blutzuckerwerte folgende Grenzwerte erreichen oder überschreiten:

  • Nüchternwert: 5,1 mmol/L (92 mg/dL)
  • nach einer Stunde: 10,0 mmol/L (180 mg/dL)
  • nach zwei Stunden: 8,5 mmol/L (153 mg/dL)

 

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